Montag, 11. März 2019

Räuchern

Nachdem ich mich ein wenig mit den Nabatäern und der Weihrauchstraße beschäftigt habe, bekam ich Lust, selbst einmal Weihrauch und Myrrhe in der Hand zu halten und auszuprobieren. Das ist relativ unproblematisch. Räucherware kann man im Internet bestellen und erwirbt am besten gleich ein Räucherstövchen, einen Behälter für ein Teelicht mit einem Metallsieb darüber, worauf man einige Kristalle des Räucherwerks legt. Entzündet man das Teelicht, entströmen bald die sprichwörtlichen Wohlgerüche Arabiens. Weihrauch riecht intensiv und man braucht nur wenige Kristalle, um von dem Rauch umgeben zu werden. Myrrhe duftet dezenter und etwas süßlich.

Ich habe schon immer gern Räucherkerzen verwendet, weit über die Weihnachtszeit hinaus. Eigentlich immer, wenn wir (außerhalb der Gartensaison) am Wochenende in der Wohnung frühstücken und Gemütlichkeit haben möchten. Und wenn ich in meinem Zimmer meditiere oder Texte für den Blog schreibe, habe ich meist eine Duftlampe in Benutzung, bei der ätherische Öle über einer Kerze verdampfen. Räuchern diente früher und bereits in der Antike der Reinigung. Es passt meinem Empfinden nach auch gut in die Fastenzeit. Ich faste nicht, aber ich denke derzeit viel nach und nutze Mußestunden zur Besinnung und Orientierung.

Berühmt sind Weihrauch und Myrrhe schon seit ferner Vergangenheit im Zusammenhang mit kultischen, religiösen Zeremonien. Ich habe meine Vermutung, was Trajan während der Opferszenen auf seiner Siegessäule dem Altarfeuer übergab, aber ich muss mich in dieser Richtung noch informieren.

Nachtrag: Feiner und angenehmer finden wir den Duft von Räucherwerk, wenn auf das Metallsieb des Räucherstövchens zusätzlich etwas Alufolie gelegt wird. Auf die Folie legt man dann Weihrauch und/oder Myrrhe.

Die Zeichnung stellt Kaiser Trajan dar, der als oberster Priester (Pontifex Maximus) - sein Haupt ist verhüllt - ein Opfer in einem Heerlager leitet. Aus einer Schale gibt er etwas ins Opferfeuer. Die Darstellung ist der Trajanssäule nachempfunden.

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