Samstag, 27. April 2019

Pompeius Falco, der Senator mit den vielen Namen

Als ich über das Nabatäerreich und Cornelius Palma schrieb, erinnerte ich mich daran, dass ich jenem bedeutenden Mann der trajanisch-hadrianischen Zeit längst einen Text widmen wollte. Denn Falco war im Jahr 105 Statthalter von Iudaea, der Provinz, die unmittelbar ans Nabatäerreich grenzte. Er war damals etwa 35 Jahre alt und bereits ein erprobter Armeeführer. Sein vollständiger Name war Quintus Roscius Coelius Murena Silius Decianus Vibullius Piso Iulius Eurycles Herculanus Pompeius Falco. Er wird öfter als Paradebeispiel für einen ausufernd langen Namen eines römischen Adligen der Kaiserzeit erwähnt.

Samstag, 20. April 2019

Kaiser Trajan und die mittelalterliche Kirche

Trajan gilt bis heute als einer der bedeutendsten römischen Kaiser. Zu Lebzeiten hochgeehrt, nach seinem Tod mit Ehrungen überhäuft, in der Spätantike - schon unter dem Einfluss des Christentums - bewundert, wurde ihm sogar im Mittelalter eine Ausnahmestellung zuteil.

Sonntag, 14. April 2019

Der Trajanstempel in Pergamon

Die kleinasiatischen Städte erlebten die Herrschaft der Kaiser Trajan und Hadrian als eine Zeit des Wohlstands und der Stabilität. Reiche Bürger der Provinz waren in die Oberschicht des Imperiums aufgestiegen und förderten ihre Städte durch Bauten und andere Wohltaten, und es herrschte bald ein gewisser Wettstreit um Loyalitätsbeweise für Rom und die Kaiser. Unter Trajans Herrschaft wurde mit dem Bau eines Tempels begonnen, in dem der „freundliche“ Zeus Philios zusammen mit dem Kaiser verehrt wurde. Auf Münzen, die unter Trajan geprägt wurden, ist das Bildnis des sitzenden Zeus dargestellt, daneben die Statue Trajans. In den Ostprovinzen des Reiches wurden die Cäsaren schon zu Lebzeiten als Götter verehrt. Vermutlich wurden Kaiser und Gott Zeus miteinander gleichgesetzt. Solche Ehrungen bedurften der Genehmigung des Kaisers; die Städte durften nicht eigenmächtig Kaiserstatuen und Tempel errichten. Auch mussten größere Bauten generell genehmigt werden, wie der Briefwechsel Plinius des Jüngeren mit Trajan zeigt. Die Bedeutung des Kaiserkultes für eine zentrale Identität des multikulturellen Imperiums habe ich schon mehrfach erwähnt.

Sonntag, 7. April 2019

Iulius Quadratus Bassus, ein Senator aus Pergamon

Zu Beginn des zweiten Jahrhunderts zählten viele Senatoren aus Kleinasien, der heutigen Türkei, zur Führungselite des Imperiums. Einer von ihnen war C. Iulius Quadratus Bassus, in meinem Roman nur Julius Bassus genannt. Dieser Mann ist nicht identisch mit jenem Julius Bassus, den Plinius der Jüngere um 100 im Senat verteidigte (Briefe IV, 9). Der Freund und Mandant des Plinius wurde in einem Repetundenprozess angeklagt, doch der Senat ging gnädig mit ihm um. Bassus' Vergehen bestand darin, dass er als Statthalter aus Arglosigkeit Geschenke angenommen hatte, was verboten war. Er war damals schätzungsweise 60 Jahre alt. "Mein" Julius Bassus, einer der bedeutendsten konsularischen Offiziere Trajans, war höchstwahrscheinlich sein Sohn und war wohl um 70 geboren worden. Beide Männer stammten wahrscheinlich aus Pergamon.