Blog zum historischen Roman "Im Banne des Besten" mit Informationen über die Blütezeit des Römischen Imperiums
Samstag, 29. Juni 2019
Augustus - eine Annäherung
Als ich plante, hier im Blog über Augustus zu schreiben, erfasste mich eine besondere Freude und Erwartung. Augustus – der erste Kaiser Roms und bedeutendste Persönlichkeit des römischen Imperiums, einer der erfolgreichsten Staatsmänner der Weltgeschichte – das war ein Thema, in das ich gern eintauchen wollte. Wieder eintauchen, muss ich hinzufügen, denn ich hatte mich früher schon mit römischer Geschichte befasst, habe aber seitdem viel vergessen.
Einen wirklich guten Überblick gibt Werner Eck in „Augustus und seine Zeit“, einer in der der Beck’schen Reihe erschienenen Kurzbiografie. Diese Reihe ist ohnehin sehr empfehlenswert.
Gut liest sich auch das Augustus-Kapitel bei Theodor Birt „Das römische Weltreich“. Es ist persönlicher geschrieben und bleibt daher im Gedächtnis, aber es ist nicht das modernste Werk und mit Vorsicht zu genießen.
Augustus war der einzige römische Kaiser, der als Begründer des Prinzipats als Herrschaftsform im DDR-Geschichtsunterricht erwähnt wurde. Unter seiner Regierung kam es zur Vernichtung dreier Legionen in der Varusschlacht. Die Varus-Schlacht im Jahr 9 n.Chr. – dieses geschichtliche Datum ist eines der wenigen, die ich mir überhaupt je merken konnte. Bekannt ist Kaiser Augustus auch durch seine Erwähnung in der Weihnachtsgeschichte: „Es begab sich aber zur der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt…“ Alle Jahre wieder erinnert man sich nicht nur an Christi Geburt, sondern auch an Augustus.
Bei meinem Rom-Aufenthalt vor elf Jahren beeindruckte mich natürlich die Ara Pacis, der Friedensaltar des Augustus, wunderschön und repräsentativ aus hellem Marmor, ausgestellt in einem lichtdurchfluteten kleinen Museum. Nicht weit davon befinden sich die Überreste des Mausoleums des Princeps, das noch nicht zugänglich ist, dessen Eröffnung aber für dieses Jahr geplant ist. Ich war damals enttäuscht, nur die eingezäunte Ruine des Mausoleums zu sehen, und finde die Rekonstruktion sehr erfreulich. Die Ara Pacis steht für die pax Augustana, den Frieden, den Augustus dem Reich nach Jahren des Bürgerkriegs brachte.
Sehr bekannt ist die Panzerstatue des Augustus aus der Villa der Livia in Primaporta, die Darstellung eines den Göttern nahe gerückten Herrschers. Man fragt sich unwillkürlich, ob Augustus so gut und ewig jugendlich aussah, wie seine Bildnisse vermitteln. Es gibt keine Altersporträts von ihm. Er wurde gewiss idealisiert. Porträts seiner beiden – jung verstorbenen – Enkel ähneln ihm so sehr, dass man keinen Unterschied ausmachen kann. Wie mag er ausgesehen haben, als er sich nach der Vernichtung der drei Legionen des Varus Haare und Bart wachsen ließ?
Ich freute mich auf die Herausforderung, mich mit Augustus zu beschäftigen und über ihn zu schreiben, und dann musste ich mich bemühen, nicht vor Ehrfurcht vor dem Thema zu erstarren. Im nächsten Text werde ich mich Augustus und dem Beginn des Prinzipats widmen, um in einem weiteren Text eine Verbindung zu Trajan und Hadrian zu suchen.
Literatur: Werner Eck: „Augustus und seine Zeit“, Verlag: C.H.Beck; Auflage: 6., überarbeitete (Juni 2014), ISBN: 978-3406666865
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