Blog zum historischen Roman "Im Banne des Besten" mit Informationen über die Blütezeit des Römischen Imperiums
Samstag, 29. Mai 2021
Despoten - oder auch Opfer?
"Und daher schenke keinem von ihnen deine Zuneigung und schone auch niemand! Denn sie hassen dich alle und beten um deinen Tod; und wenn sie dazu imstande sind, werden sie dich ermorden. Mach dir also keine Gedanken, welche deiner Maßnahmen ihnen passen, und kümmere dich auch nicht darum, wenn sie etwas schwatzen, behalte vielmehr nur dein eigenes Vergnügen und deine eigene Sicherheit im Auge, denn darauf hast du den gerechtesten Anspruch! Wirst du doch auf solche Weise kein Leid erfahren und dich all der angenehmsten Dinge erfreuen. Und außerdem wirst du noch von ihnen geehrt werden, mögen sie dich wollen oder nicht. Schlägst du hingegen den anderen Pfad ein, so wird dir dies in der Tat keinen Nutzen bringen; denn magst du auch zum Schein eitlen Ruhm einheimsen, ein Vorteil wird dir daraus nicht erwachsen, im Gegenteil, als Opfer von Anschlägen wirst du ein schmähliches Ende finden. Denn kein Mensch lässt sich gern regieren; er macht vielmehr nur, solange er in Angst lebt, dem Stärkeren den Hof, fasst er hingegen Mut, dann rächt er sich am Schwächeren." (Cassius Dio, 59, 16. 5-7).
Samstag, 22. Mai 2021
Die Schreckensherrschaft Caligulas
Der Tod seiner Lieblingsschwester war ein schwerer Schlag für den jungen Kaiser. Ihm die Maßlosigkeit seiner Trauer vorzuhalten, ist aus menschlicher Sicht unbarmherzig. Seine Schwestern waren, abgesehen von seinem Onkel Claudius, die letzten engen Verwandten, die ihm geblieben waren. Allerdings musste er als Staatsoberhaupt auch in der Lage sein, eine gewisse Haltung zu bewahren, zumindest in der Öffentlichkeit. Zeigte sich der Kaiser gar zu tapfer - wie Tiberius nach dem Verlust seines Sohnes - war das den Menschen auch wieder nicht recht. Es war eine Gratwanderung, für die Caligula wohl nicht das Alter und Format hatte.
Samstag, 15. Mai 2021
Caligula - junger Kaiser und Hoffnungsträger
Wie auch bei Nero, begann auch die Regierungszeit des Caligula, der im März 37 im Alter von 24 Jahren Kaiser wurde, hoffnungsvoll. Nach seinem Einzug in Rom wurde erst einmal gefeiert, drei Monate lang. Die Garde, die ihm zur Macht verholfen hatte, die Feuerwehr und die Stadtkohorten (eine Art Polizeitruppe) erhielten ein Geldgeschenk. Es gab Geldschenkungen an das Volk von Rom - pro Framilie 300 Sesterzen. Außerdem veranlasste Caligula die testamentarischen Schenkungen seiner Urgroßmutter Livia, die Tiberius für ungültig erklärt hatte. Und auch die Schenkungen des Tiberius wurden veranlasst.
Samstag, 8. Mai 2021
Caligulas Kindheit und Jugend bis zu seinem Herrschaftsantritt
Als Gaius Caesar Germanicus, genannt Caligula, 24jährig den Trauerzug des verstorbenen Tiberius begleitete, begrüßten ihn Provinzbewohner, Soldaten und das Volk von Rom mit großer Freude und geradezu zärtlicher Zuneigung. Der Sohn des beliebten und früh verstorbenen Germanicus war ein Hoffnungsträger nach den düsteren letzten Jahren. Sie riefen ihn "Stern", oder "Bübchen". Bildnisse zeigen einen hübschen, aufgeweckten jungen Mann, Kindheitsbildnisse geradezu einen Engel, doch manche Porträts lassen schon erkennen, dass er es faustdick hinter den Ohren hatte. Es sollte nicht lange dauern, und Bübchen würde dem Volk einen einzigen Hals wünschen, um es zu erwürgen.
Samstag, 1. Mai 2021
Die Familie des Germanicus in der Julisch-Claudischen Dynastie
Es ist nicht ganz einfach, in dieser Dynastie den Überblick zu behalten, zumal viele Namen mehrfach auftraten und die Betreffenden der Ordnung halber mit Zahlen (I, II, III) versehen werden. Am besten zieht man eine grafische Übersicht hinzu, zum Beispiel in „Die Kaiserinnen Roms“ von Hildegard Temporini.