Blog zum historischen Roman "Im Banne des Besten" mit Informationen über die Blütezeit des Römischen Imperiums
Sonntag, 8. Juli 2018
Romanschauplatz Lanuvium
Lanuvium, heute Lanuvio, liegt 34 Kilometer südöstlich von Rom in Latium. Der Ort ist auf einem Ausläufer der Albanerberge erbaut. Man hat von dort aus einen schönen Ausblick bis zum Meer. Ein wahrhaft idyllischer Ort und bereits in der Antike bedeutsam durch mehrere Tempel, vor allem den der Göttin Juno.
Ich war leider noch nicht dort, kann mir den Ort aber mit Hilfe zahlreicher Fotos relativ gut vorstellen. Die Familie des Laberius Maximus, einer meiner Hauptfiguren, stammte von dort.
Lucius Laberius Maximus war Ritter, der bis an die Spitze seines Standes aufstieg: Er war kaiserlicher Prokurator, Präfekt von Ägypten und schließlich Prätorianerpräfekt. Vielleicht wurde er, wie andere ehemalige Prätorianerpräfekten, mit der Aufnahme in den Senatorenstand belohnt. Sein Sohn Manius Laberius Maximus war 89 bereits Senator. Er wurde Konsul und war einer der erfolgreichsten römischen Offiziere im ersten Dakerkrieg Trajans. 103 wurde er erneut Konsul. Später fiel er in Ungnade und wurde auf eine Insel verbannt. "Mein" Laberius Maximus liebt sein Gut in Lanuvium und hält sich so oft wie möglich dort auf.
Aus Lanuvium stammte auch eine erfundene Figur: Quintus Fulvius Clemens, der leibliche Vater von Gaius, meinem Protagonisten. Als Gaius den (Manius) Laberius Maximus nach Lanuvium begleitet, erinnert er sich daran. Clemens hatte seine Kindheit in Italien verbracht, ehe er seine militärische Karriere startete, die ihn nach Germanien führte.
Titus Aurelius Fulvus Boionius Arrius Antoninus ist in meinem Roman über Kaiser Trajan und seine Zeit ein Nachbar des Laberius Maximus, ein junger Mann, dessen Laufbahn gerade erst begonnen hat. Im Jahr 138 wird er - ich greife etwas vor - als Kaiser Antoninus Pius die Herrschaft über das römische Imperium übernehmen. Seine Gattin Annia Galeria Faustina, auch Faustina die Ältere genannt, war eine Enkeltochter von Trajans Nichte Salonia Matidia.
Mindia Matidia, Tochter der Salonia Matidia, hält sich im Roman zeitweise in Lanuvium auf, um dort mit Gaius zusammenzutreffen, den sie mag. Einmal bringt sie die noch sehr junge Faustina, ihre Nichte, dorthin mit.
Noch ein weiterer römischer Kaiser wurde bei Lanuvium geboren: Commodus, Sohn und Nachfolger des Kaisers Marcus Aurelius. Bruttia Crispina, Gattin des Commodus, war Enkeltochter der Laberia Marcia Crispina, Tochter des Manius Laberius Maximus. Bruttia Crispina fiel ebenso wie ihr Urgroßvater in Ungnade, wurde auf die Insel Capri verbannt und wahrscheinlich sogar hingerichtet. Porträts zeigen sie als auffallend schöne Frau und ihr Ende berührt mich, ob sie es nun verschuldet hat oder nicht. Die Geschichte ist voller menschlicher Dramen, so dass man als Autor nur wenig dazu erfinden muss.
Manius Laberius Maximus war als Sohn eines Ritters weniger vornehm als Trajan. Seine Herkunft muss ihn aber nicht daran gehindert haben, Ambitionen auf die Herrschaft zu entwickeln: Kaiser Vespasian war Sohn eines Ritters, ebenso der Usurpator Antonius Saturninus, und auch Trajans Konkurrent um die Kaiserwürde, Marcus Cornelius Nigrinus Curiatius Maternus, war Sohn eines Ritters und neu im Senat. Warum genau Laberius Maximus verbannt wurde, ist nicht bekannt, aber Verbannung und damnatio memoriae lassen den Schluss zu, dass er dem Kaiser und seiner Umgebung gefährlich geworden war. Gaius verlässt Lanuvium ungern, um mit Kaiser Trajan in den Partherkrieg zu ziehen. Wohin es ihn später noch verschlägt, wird nicht verraten.
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